Name: Ali
Alter: 51 Jahre
Herkunftsland: Iran
Seit wann in Breisach: 2014
Das ist für mich typisch deutsch:
Neue Kultur: Gesetze und Ordnung, das ist ganz wichtig.
Meine schönste Erfahrung in Deutschland:
Ich habe viele Leute kennen gelernt, die sehr nett waren. Ich spiele zum Beispiel mehrmals die Woche Volleyball, da habe ich viele Freunde gefunden.
Auch meine Arbeit ist gut und mein Chef sehr nett.
Meine schlechteste Erfahrung in Deutschland:
Meine Familie – ich habe Frau und Kinder – ist nicht da, das ist schwer.
Aber ich habe hier auch Freunde kennen gelernt, die wie meine Familie für mich sind.
Name: Emma
Alter: 10 Jahre
Herkunftsland: Deutschland
Seit wann in Breisach: Seit Geburt
Das ist für mich typisch deutsch:
Das ist schwer zu sagen, in den Nachbarländern wie Frankreich oder der Schweiz ist es ähnlich wie hier.
In Albanien lebt man viel freier, da gibt es mehr Natur und Platz und die Tiere dürfen frei herumlaufen. Auch in der Türkei oder Zypern lebt man anders. Auf Zypern hören die Leute mitten in der Nacht auf dem Campingplatz Musik.
Meine Erfahrungen mit Flüchtlingen in Breisach:
Ich kenn`eigentlich nur nette Leute, manche haben auch schon bei uns gewohnt. Ich frag mich, warum manche Leute vor Flüchtlingen Angst haben oder die nicht mögen. Das sind Menschen wie wir.
Die meisten treffe ich im Kochprojekt.
Das hat sich verändert:
Früher gab es mehr afrikanische Flüchtlinge und Männer, jetzt sind es mehr Leute aus Syrien und Familien mit Kindern, die kommen. Dadurch habe ich jetzt auch andere Kontakte und Freunde.
Name: Lilia Schaub
Herkunftsland: Südkasachstan
Seit wann in Breisach: Seit 2004, in Deutschland seit 1998; arbeitet im Lidl/Breisach
Das ist für mich typisch deutsch:
Beim Arzt vorher anrufen (Termine allgemein)
Stolz auf deutsche Arbeit, Bekanntheit deutscher Produkte
Jeder Schritt, den man macht, wird von den Ämtern unter die Lupe genommen; Bürokratie; auch der Datenschutz ist wichtig, man braucht für alles Einverständniserklärungen
Man geht in Vereine, um Sport zu machen (z.B. Fußball, also nicht einfach so), die Deutschen sind sportbegeistert
Bioprodukte, die Leute achten auf Ernährung; riesige Wurstauswahl, das Essen ist wichtig – auch in der Werbung; man trinkt viel Bier, isst Sauerkraut
Man feiert die Einschulung mit Schultüten
Für viele Jugendliche ist es wichtig, dass sie Markenklamotten tragen, um dazuzugehören
Das Auto ist ein Prestigeobjekt – mein Auto, mein Heim
Monate vor Weihnachten beginnt man mit den Vorbereitungen, es gibt Weihnachtsmärkte, man trinkt Glühwein
Meine Erfahrungen mit Flüchtlingen in Breisach:
Am Anfang haben sie keine Einkaufswagen benutzt.
Viele haben am Anfang nicht verstanden, dass man die Sachen aus dem Supermarkt nicht einfach mitnehmen kann. Polizisten kamen und haben es ihnen erklärt.
Flüchtlinge kommen oft als ganze Familie einkaufen und sie nehmen die Einkaufswagen mit nach Hause. Sie bringen die Einkaufswägen allerdings auch wieder zurück und es gibt noch andere Leute, die sich so verhalten.
Veränderungen im Erleben/Wahrnehmen der Flüchtlinge:
Es ist schon lange kein Flüchtling mehr mit Diebstahl oder anderem aufgefallen. Es gibt einfach immer verschiedene Arten von Menschen.
Name: Jacob und Michaela Loewe
Herkunftsland: Deutschland
Seit wann in Breisach: Er stammt aus Breisach, sie nicht
Das ist für mich typisch deutsch:
Verlässlichkeit, Zuverlässigkeit, Sicherheit
Die Deutschen tun sich schwer damit, etwas typisch Deutsches zu formulieren.
Auch das ist typisch Deutsch: Zurückhaltung mit der deutschen Flagge.
Meine Erfahrungen mit Flüchtlingen in Breisach:
Wir haben hier positive Erfahrungen gemacht und selten problematische oder schwierige Patienten erlebt. Anfangs war es für einige nicht so einfach eine Ärztin – also eine Frau – zu akzeptieren. Außerdem gab es sprachliche Probleme.
Die Probleme waren und sind häufig administrativer Art. Mehrheitlich sind die Flüchtlinge sehr dankbar, ihre Erwartungshaltung ist oft größer als erfüllbar.
Meistens kommt ein geflüchteter Patient nicht allein, der Mann begleitet z.B. die Frau.
Veränderungen im Erleben/Wahrnehmen der Flüchtlinge:
Die Anbindung an unsere Praxis bleibt bei einigen Flüchtlingen trotz Umzug bestehen. Insgesamt ist oft eine Bindung zwischen Praxis und Patient entstanden.
Eine Anpassung an hier übliches Verhalten ist erkennbar, z.B. die Einhaltung von Termine.
Einige haben mittlerweile einen sehr guten Spracherwerb, die Kommunikation wird somit einfacher.
Name: Wilhelm Kläsle
Alter: 59 Jahre alt
Herkunftsland: Deutschland (Bodensee)
Seit wann in Breisach: Seit 1993; betreibt dort das Restaurant am Rhein mit Eventhalle und Catering
Das ist für mich typisch deutsch:
Die Landschaft, geprägt von den Jahreszeiten
Die Bürokratie, z.B. bei den Arbeitsgenehmigungen für Flüchtlinge
Das Essen, z.B. Spätzle mit Zwiebelrostbraten
Musik
Pünktlichkeit und eine eher strenge Lebensweise
Die Sprache – es ist eine schwierige Sprache
Meine Erfahrungen mit Flüchtlingen in Breisach:
In der Gastronomie haben wir ein erhebliches Mitarbeiterproblem, die Anzahl der Ausbildungen, z.B. im Bereich „Koch“ geht zurück, die Arbeitszeiten scheinen vielen unattraktiv.
Durch die Flüchtlinge, die gekommen sind, haben wir Deutsche eine Chance, Mitarbeiter zu gewinnen und die Flüchtlinge haben die Chance, diese Lücken zu füllen. Wir bilden aus, wollen aber natürlich dann auch, dass die Leute bleiben können.
In der Gastronomie scheint es nicht schlecht zu laufen, wenn wir das richtig anpacken, können wir die personellen Lücken schließen.
Ich wurde immer wieder vom Helferkreis und auch der Caritas angesprochen, ob ich nicht Flüchtlinge einstelle und habe das mehrfach getan. Bei mir haben aber schon immer Migranten gearbeitet, Rumänen, Tschechen, Ungarn.
Mit den Flüchtlingen haben wir, unabhängig vom Herkunftsland, bisher sehr gute Erfahrungen gemacht. Einer hat jetzt auch bei uns einen Lehrvertrag als Koch, ein anderer ist gegangen und macht jetzt eine Lehre als Bäcker. Bisher hat es nur bei einem nicht geklappt, wobei das immer mal vorkommen kann, bei Deutschen eher häufiger. Es handelte sich um einen Nigerianer, der sich von Frauen nichts sagen lassen wollte. Das geht natürlich nicht. Man muss sich auch an die Gepflogenheiten des Gastlandes anpassen. Ich selbst bin auch eine Weile früher gereist, habe auch einmal über den Tellerrand geguckt.
Veränderungen im Erleben/Wahrnehmen der Flüchtlinge:
Die Veränderung kommt automatisch, der junge Mann, der hier arbeitet, verändert sich von selbst, das ist bei allen so: Anfangs sind sie schüchtern, dann gewinnen sie an Weitblick, sie wachsen mit der Aufgabe.
Name: Ute Fortmann
Alter: 63 Jahre
Herkunftsland: Deutschland
Seit wann in Breisach: 1985; ich arbeite hauptberuflich als Lehrerin in den Integrationsklassen der VHS
Das ist für mich typisch deutsch:
Für Deutsche ist das eine schwierige Frage. Wir reden im Unterricht auch darüber, diese Sicht von außen ist interessant. Ich bin froh, in Denokratie, Freiheit und Frieden leben zu können. Diese Sachen wie Pünktlichkeit oder so sehen wohl eher andere.
Meine Erfahrungen mit Flüchtlingen in Breisach:
Hauptsächliche Erfahrungen sammle ich durch meinen Beruf, aber ich mache auch ein bisschen ehrenamtlich.
Ich mache das sehr gerne, so habe ich mit Menschen aus verschiedenen Kulturen zu tun, ich empfinde das als Bereicherung. Sachen, die mir fremd oder unbekannt sind, lerne ich so auch zu schätzen. Dazu gehören die Würde eines Menschen, Offenheit und Herzlichkeit, aber auch die Esskultur ist interessant. Da ist jeder stolz auf sein Land. Und das Tanzen als Teil des Lebens, in vielen Ländern hat das eine wichtige gesellschaftliche Funktion. Der Tanz ist zugleich eine nonverbale Kommunikation, hier kann man Gefühle ohne Worte ausdrücken. In unseren Kursen war das mit dem Tanzen sehr schön, die Leute haben sich geöffnet, von einer ganz anderen Seite gezeigt. Das waren gute Erfahrungen.
Veränderungen im Erleben/Wahrnehmen der Flüchtlinge:
Seit ca. drei Jahren sind in meinen Klassen sehr viele Flüchtlinge, früher waren es mehr russische und osteuropäische Schüler oder eine Weile auch Kosovo-Albaner. Die meisten sind sehr motiviert, auch wenn es natürlich auch immer einige wenige gibt, die nicht so integrationswillig sind. Am Anfang sind alle immer schüchtern, dann öffnen sie sich. Viele haben sehr große Hoffnungen und sind sehr motiviert. Oft ist es dann schwieriger für sie, als sie gedacht haben, das tut mir dann leid.
Name: Ute und Manuel Messmer
Alter: 57 und 59 Jahre alt
Herkunftsland: Deutschland
Seit wann in Breisach: Sie kommt aus Breisach, er wohnt hier seit 1980; sie haben eine Wohnung an zwei iranische Männer vermietet.
Das ist für uns typisch deutsch:
Bürokratie und Formulare
Pünktlichkeit, Korrektheit
Disziplin
Unsere Erfahrungen mit Flüchtlingen in Breisach:
Wir wollten damals gezielt an Flüchtlinge vermieten, weil das Elend so offensichtlich war. Wir dachten: Was würde passieren, wenn wir in deren Lage wären?
Wir wollten aber nicht anonym über das Landratsamt vermieten, sondern uns die Mieter aussuchen und kennen lernen, ehe sie die Wohnung nutzen.
Die Iraner wurden uns vom Helferkreis vermittelt.
Wir können nur Gutes über unsere Mieter sagen, das war ein Glücksgriff, sie sind und waren tolle Mieter.
Wir haben natürlich nicht ständig Kontakt, da wir nicht im gleichen Haus wohnen.
Aber sie sind sehr hilfsbereit, rücksichtsvoll, freundlich und zurückhaltend. Wenn etwas kaputt war in der Wohnung, haben sie sich des Öfteren nicht gemeldet, obwohl es für sie eine Beeinträchtigung war. Sie sagten, sie wollten nicht zur Last fallen, dabei waren sie ja Mieter! Sie sind sehr bescheiden.
Das nehmen wir jetzt anders wahr:
Es ist schade, dass andere die Wohnsituation so ausnutzen und Horrormieten verlangen. So ein Verhalten entspricht nicht unserer Einstellung.
Bewundernswert finden wir die Anstrengung, mit der unsere Mieter sich bemühen, hier Fuß zu fassen, die Sprache zu lernen,
sich im Arbeitsleben und Alltag zu integrieren.
Name: Diane Zahn
Alter: 54 Jahre
Herkunftsland: Sauerland
Seit wann in Breisach: Ich arbeite ca. seit 25 Jahren in Breisach und leite seit ca. 10 Jahren den Oberlin-Kindergarten
Das ist für mich typisch deutsch:
- Pünktlichkeit, Verlässlichkeit – ich finde das positiv, ich weiß, dass der Bus zu einer bestimmten Uhrzeit kommt und ich bei großen Verspätungen eine Info bekomme, ich kann also selbst ebenfalls pünktlich irgendwohin kommen. Die Deutschen sind ziemlich gut durchorganisiert.
- Gründlichkeit, Zuverlässigkeit, Ordnung: Wenn wir eine Regel aufstellen, halten wir uns auch daran! Das geht so weit, dass zum Beispiel in der Kehrwoche auch dann geputzt wird, wenn es sauber ist, weil es halt die Regel ist.
- Freiheit: Wir dürfen unsere Meinung äußern, speziell auch die Frauen sind den Männern rechtlich gleichgestellt. Deutsche Frauen sind sehr selbstbewusst, fahren zum Beispiel auch alleine in den Urlaub. Für Frauen ist ein eigenständiges Leben in Deutschland möglich.
- Deutsche können sehr gut auf ihr Recht pochen: „Ich hab recht, ich geh zum Anwalt!“ und haben oft eine Rechtsschutzversicherung, überhaupt sind die Deutschen viel versichert. Es gibt auch viele Pflichtversicherungen.
- Deutsche reisen gern und geben viel Geld für Urlaub aus. Überall findet man einen Deutschen, auch im hintersten Dschungel!
- Tierschutz ist in Deutschland sehr wichtig, Deutsche gehen sehr anständig mit ihren Tieren um.
- Typisch ist auch das Umweltbewusstsein, die Mülltrennung, dass auf der anderen Seite unser Müll verkauft wird, wollen wir aber nicht wissen.
- Amtsdeutsch, auch für uns unverständlich und die deutsche Bürokratie: Es gibt Formulare für jeden Pipifax und das deutsche Beamtenwesen…Und die DIN-Norm wurde hier erfunden.
- Das Auto ist den Deutschen sehr wichtig, Autobahn ohne Tempolimit und Samstag ist Autowaschtag
- Es gibt viele Freizeitaktivitäten draußen, Sport im Freien, Radfahrer und in letzter Zeit sehr viele E-Biker.
- Die Schultüte ist typisch deutsch!
- Die Artikel in der deutschen Sprache: Der, die, das und das Wort „natürlich“!
Schrebergärten und Gartenzwerge - Vereinsmeierei: Es gibt viele Vereine.
- Handwerker, Lehre/Ausbildung, das duale System
- Privatsphäre ist den Deutschen wichtig
- Es gibt viele Brotsorten, außerdem Bratwurst und Bier nach dem deutschen Reinheitsgebot, je nach Region eine andere Sorte.
- Land der Dichter und Denker – viele Gedichte, Sprichwörter, Redensarten
- Ewige Schuldgefühle wegen der Nazizeit: Viele sind sehr vorsichtig, wie sie was ausdrücken. Daraus resultiert auch eine große Sensibilität gegenüber Waffen und Kriegsspielzeug für Kinder
- Über Geld wird nicht gesprochen, erst recht nicht darüber, wie viel man verdient
Meine Erfahrungen mit Flüchtlingen in Breisach:
Sie sind sehr bemüht, dass sie alles richtig machen. Hier im Oberlin-Kindergarten gibt es einige Flüchtlingskinder, die, die hier sind, nutzen das schon zur Integration, z.B. beim Sommerfest oder der Gartenaktion. Bei der Gartenaktion haben die Flüchtlingseltern gekocht, das war eine kulinarische Abwechslung und es gab viel positives Feedback.
Die Eltern sind sehr dankbar, sie bedanken sich, dass wir auf ihre Kinder aufpassen. Das ist mal eine Abwechslung zu anderen, die sich nur beklagen und fordern!
Viele der Flüchtlingskinder sind sehr höflich, räumen selbstverständlich auf, hören beim ersten Mal. Händewaschen vor dem Essen ist für sie selbstverständlich. Sie nehmen auch mehr Rücksicht beim Niesen.
Insgesamt klappt es hier sehr gut, die Probleme, von denen ich manchmal höre, haben wir hier nicht. Es gab schon immer Kinder, die kein Deutsch konnten, z.B. türkische Kinder – warum sollte das jetzt ein Problem sein?
Wir haben im Kindergarten mehrfach interkulturelles Training gemacht und waren im Vorfeld vorbereitet. In unserem Team besteht ein Interesse an anderen Kulturen; der interkulturelle Austausch ist eine Bereicherung.
Veränderungen im Erleben/Wahrnehmen der Flüchtlinge:
Am Anfang waren alle sehr scheu, jetzt sind sie selbstbewusster geworden. Sie stellen Fragen. Wenn die Eltern mit dem Sprachkurs beginnen, versuchen sie auch, das Gelernte anzuwenden. Sie integrieren sich sehr gut und nehmen gezielt Kontakt auf.
Name: Ulrich Glockner
Alter: 57 Jahre
Herkunftsland: Deutschland
Seit wann in Breisach: Breisacher
Das ist für mich typisch deutsch:
Es ist unser großes Glück, dass wir in der richtigen Zeit und in der richtigen Region geboren wurden. Wir sind alles Charaktere, die von der Umgebung geprägt worden sind.
Meine Erfahrungen mit Flüchtlingen in Breisach:
Im Männergesangsverein wurde ich angesprochen, ob ich in meinem Gipserbetrieb einen gambischen Praktikanten nehmen würde. Dieser Praktikant ist mittlerweile im zweiten Lehrjahr, er gibt sich große Mühe, hat sozusagen die Erwartungen übertroffen. Am Anfang habe ich das ja fast für unmöglich gehalten – aber vier Jahre Flucht, er ist 25, das ist was anderes als ein 16-jähriger.
Ich habe keine Probleme mit Ausländern – wenn sich einer nicht benimmt, gibt es Ärger, egal woher er kommt!
Veränderungen im Erleben/Wahrnehmen der Flüchtlinge:
Ich finde es gut, wenn die Flüchtlinge gläubige Moslems sind: Dann trinken sie nicht und nehmen keine Drogen. Natürlich gehen sie am Ramadan auf dem Zahnfleisch, aber das kann die Gruppe auffangen.
Der junge Gambier hat sich verändert: Er hat ja das Unmögliche möglich gemacht mit Wohnung, Lehrstelle usw., und ist daher selbstbewusster geworden, sagt nicht mehr zu allem ja und Amen.
Früher, z.B. bei den Kosovo-Albanern, war es leichter mit den Ämtern, heute ist es schwieriger und keiner weiß richtig Bescheid.
Name: Thomas Stein
Alter: 58 Jahre
Herkunftsland: Ihringen
Seit wann in Breisach: Ich arbeite in Breisach als Polizist
Das ist für mich typisch deutsch:
Ich höre oft, die Deutschen seien arbeits- und zielorientiert – ich denke, das stimmt. Wenn wir zum Beispiel mit der französischen Gendarmerie zusammen arbeiten, wollen wir Deutschen was auf dem Papier stehen haben, die Franzosen wollen, dass wir uns erstmal einfach kennen lernen.
Meine Erfahrungen mit Flüchtlingen in Breisach:
Natürlich habe ich als Polizist meistens Kontakt, wenn es Probleme gibt.
Privat in Ihringen war mein erster Kontakt eine Gemeindeveranstal-tung. Da kam ein junges syrisches Ehepaar, noch neu im Ort, sie konnten wenig Deutsch, stand einfach da. Sie fragten nach Kleidern. Vermutlich hatten sie das christliche Kreuz gesehen und deshalb auf Hilfe gehofft. Unsere Reaktion war typisch Deutsch – sie sollten zum Rathaus gehen. Ich habe da gemerkt, dass ich bestimmte Dinge auch gern an die Behörden schiebe!
Im Nachtdienst trafen wir einmal auf zwei schwarze Schwarzfahrer von der Unterkunft Elsässer Allee, also Gambier ohne Beleuchtung am Fahrrad. Ich hab gesagt: „Ohne Licht geht es nicht!“ Die haben gelacht und es nicht kapiert. Sie konnten wenig Deutsch und solche Regeln gibt es dort halt nicht. Anfangs haben sie ihr Fahrrad noch geschoben, aber als wir sie ein bisschen später wieder gesehen haben, sind sie wieder gefahren.
Als die Behelfsunterkunft in der Murhau eröffnet wurde, und die ersten beim Klauen erwischt wurden, haben sie meistens Essen gestohlen, keine teuren Sachen, die hatten Hunger.
Beim ersten Einsatz in der Murhau haben Brüder gestritten – so wie Deutsche halt auch. Nach dem, was wir von anderen derartigen Streitereien gehört haben, hatten wir Sorge, die anderen Flüchtlinge könnten sich solidarisieren. Natürlich kamen viele Leute zum Gucken, aber sie haben nichts gemacht. Es gab keine geballte Aggression uns gegenüber oder derartiges. Ich habe mich mit Papa und Kind unterhalten. Weil ich da die entsprechende Schulung für solche Einsätze noch nicht hatte, habe ich mich auch nicht lehrgangskon-form verhalten.
Wenn man deutsche so zusammenzwängen würde in einem Camp, hätten auch wir Ihringer und Breisacher Reibereien.
Insgesamt habe ich gute Erfahrungen mit den Flüchtlingen gemacht: Sie sind freundlich und merken, dass wir versuchen, menschlich mit ihnen umzugehen, da kommt auch was zurück. Ich finde es auch immer wieder besonders beeindruckend, wie offen die Kinder sind.
Das hat sich verändert:
Es ist sehr ruhig geworden – die Leute integrieren sich allmählich.
Name: Mike Pelt
Alter: 42 Jahre
Herkunftsland: Deutschland
Seit wann in Breisach: Seit der Geburt; arbeitet an der Hugo-Höfler-Realschule, auch mit Flüchtlingen.
Das ist für mich typisch deutsch:
Pünktlichkeit, Formulare, kinderlieb, sozial
Meine Erfahrungen mit Flüchtlingen in Breisach:
Durch meine Arbeit als Lehrer an einer Breisacher Schule wächst der Erfahrungsschatz täglich.
Viele Flüchtlinge sind wissbegierig, freundlich und hilfsbereit.
Es macht Freude, mit ihnen zu arbeiten und mitzuerleben, wie sie sich entwickeln und heranwachsen.
Das hat sich verändert:
Seit ich selbst fast ein Jahr ehrenamtlich Flüchtlinge unterstützt habe, nehme ich sie erst richtig wahr. Ein Bekannter und ich gründeten 2015 in den Kirnhalden (bei Herbolzheim) einen kleinen Helferkreis.
Durch örtliche Sponsoren bauten wir mit den Flüchtlingen einen Fitnessraum und eine Fahrradwerkstatt auf. Durch das gemeinsame Arbeiten und Erleben sieht man nicht nur den Flüchtling, sondern lernt den Menschen dahinter kennen.
Name: Adalbert Respondek
Alter: Fast 30 Jahre
Herkunftsland: Geboren in Polen
Seit wann in Breisach: Seit 27 Jahren in Deutschland, zunächst in Oberrotweil zu viert in einer Einzimmerwohnung, danach Wohnung in Breisach. Ich arbeite als Integrationsbeauftragter der Stadt Breisach.
Das ist für mich typisch deutsch:
Ich persönlich verstehe darunter Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Ordentlichkeit.
Meine Erfahrungen mit Flüchtlingen in Breisach:
Ich habe natürlich durch meinen Beruf als Integrationsbeauftragter der Stadt Breisach und auch vorher als Sozialarbeiter beim Landratsamt viel Kontakt mit Flüchtlingen; es gibt positive und negative Kontakte, aber die positiven überwiegen.
Sehr viele Flüchtlinge strengen sich sehr an, z.B. beim Deutschlernen, sie tun alles dafür, dass sie und v.a. ihre Kinder eine gute Zukunft haben. Es ist sehr beeindruckend, was sie leisten. Ich kenne viele in Breisach, die keine Flüchtlinge sind und schon länger in Deutschland wohnen und kaum Deutsch können. Grundlage zur Integration ist aber das Deutschlernen, dass man sich mitteilen kann und nicht nur immer mit seinen eigenen Leuten zusammen ist.
Die Menschen, die ich kenne, lernen Deutsch, haben oft Arbeit, ihre Kinder sind in Breisach in Schule und Kindergarten, sie sind in einem Netzwerk eingebunden: Der Integrationsprozess verläuft gut. Schwieriger ist es bei Abschiebebescheiden, bei denen bei der Passbeschaffung nicht mitgearbeitet wird: Dann dürfen Flüchtlinge trotz Arbeitsstelle nicht arbeiten.
Die Menschen, die nach Breisach gekommen sind, sind sehr unterschiedlich, manche haben Wissen und Bildung von ihrem Herkunftsland her, andere waren noch nie in der Schule. Entsprechend schwerer oder leichter fällt es ihnen dann, Deutsch zu lernen, aber die meisten bemühen sich sehr.
Das hat sich verändert:
Ich habe ja die Ankunft der Flüchtlinge von Anfang an mitbekommen.
Ein großer Unterschied war die Anzahl: Anfangs kamen wenige, 2015/16 sehr viele, jetzt nimmt es wieder ab.
Auch das Wissen der Leute hat sich verändert: Anfangs musste man alles erklären, jetzt wissen viele das von vornherein, weil Freunde oder Familienangehörige ihnen die Abläufe erklärt haben.
Meine Vorstellung war von vornherein klar, mir ist auch zunächst egal, woher und aus was für Gründen jemand kommt: Die Menschen sind nun mal hier und wir müssen uns darum kümmern, dass sie sich integrieren. Darum ist es mir wichtig, dass ihnen nicht wegen ihres Herkunftslandes der Weg zum Sprachkurs verbaut wird.
Gleichzeitig muss man aber auch ehrlich sein: Nur vom Arbeiten bekommt keiner einen Positivbescheid (d.h. die Erlaubnis, zu bleiben, die Anerkennung als Asylbewerber), aufgrund des Herkunftslandes bekommt man eine Ablehnung. Arbeitssuche ist, bei allem Verständnis, kein Asylgrund. Hier brauchen wir ein Einwanderungsgesetz.
Das Ausbildungsgesetz gibt jetzt gewisse Möglichkeiten und ist ein erster Schritt für Arbeitgeber und Auszubildende.
Name: Milad
Alter: 33 Jahre
Herkunftsland: Syrien
Das ist für mich typisch deutsch: Arbeiten
Meine schönste Erfahrung in Deutschland: Personen werden wertgeschätzt, Freunde sind echte Freunde
Meine schlechteste Erfahrung in Deutschland: Kapitalismus, die Leute arbeiten ohne eigenes Ziel; Frauen haben Rechte als Mensch, aber nicht als Frauen
Name: Murad
Alter: 29 Jahre
Herkunftsland: Irak
Seit wann in Breisach: 2016
Das ist für mich typisch deutsch:
Freiheit.
Männer und Frauen sind gleich.
Meine schönste Erfahrung in Deutschland:
Die Menschen lassen einander Freiraum, so dass sie leben können, wie sie wollen. Niemand mischt sich ein.
Und die Ärzte sind super hier!
Meine schlechteste Erfahrung in Deutschland:
Das Camp
Name: Mahtari
Alter: 22 Jahre
Herkunftsland: Gambia
Seit wann in Breisach: 2014
Das ist für mich typisch deutsch:
Der öffentliche Personennahverkehr: In Gambia gibt es weder Züge noch Straßenbahnen.
Außerdem haben in Gambia die Ausländer mehr Rechte als die Einheimischen, in Deutschland ist es umgekehrt.
Meine schönste Erfahrung in Deutschland:
Hier habe ich lesen und schreiben gelernt und konnte daher jetzt eine Ausbildung anfangen.
Meine schlechteste Erfahrung in Deutschland:
Wir Gambier sind hier nicht sicher und können jederzeit abgeschoben werden.
Name: Mirwais
Alter: 39 Jahre
Herkunftsland: Afghanistan
Seit wann in Breisach: 2015
Das ist für mich typisch deutsch: Job, Ausbildung, diese Möglichkeiten hier
Meine schönste Erfahrung in Deutschland: Alles ist gut.
Meine schlechteste Erfahrung in Deutschland: Viele Leute haben einen Hund, das mag ich nicht.
Name: Mine
Alter: 28 Jahre
Herkunftsland: Afghanistan
Seit wann in Breisach: 2015
Das ist für mich typisch deutsch: Männer und Frauen sind gleich – in Afghanistan ist vieles für Frauen verboten. Hier kann ich lernen, in Afghanistan durfte ich nicht lernen.
Die Menschen sind nett.
Meine schönste Erfahrung in Deutschland: Die Politik ist gut, in Afghanistan nicht.
Meine schlechteste Erfahrung in Deutschland: Ich musste sehr lange auf einen Arzttermin warten. Die viele Post vom Jobcenter, die schwer zu verstehen ist.
Name: Gulajan
Alter: 29 Jahre
Herkunftsland: Afghanistan
Seit wann in Breisach: 2016, aber bald Verlegung nach Eichstetten, wo ich arbeite.
Das ist für mich typisch deutsch: Männer und Frauen sind gleich. Das finde ich gut.
Es gibt Religionsfreiheit, das gefällt mir. Es ist egal, was man glaubt und die Moslems dürfen hier in Moscheen beten. In Afghanistan wäre es umgekehrt nicht möglich, dass Christen in Kirchen beten.
Pünktlichkeit beim Essen und bei der Arbeit und die 40-Stunden-Woche.
Meine schönste Erfahrung in Deutschland: Die deutschen Leute sprechen und feiern mit mir.
Meine schlechteste Erfahrung in Deutschland: Meine Anhörung. Außerdem bin ich allein, meine Familie – ich habe Kinder -ist nicht hier.
Alter: 30 Jahre
Herkunftsland: Syrien
Seit wann in Breisach: Sommer 2017
Das ist für mich typisch deutsch:
Zum Frühstück Butter und Marmelade.
Es gibt hier sehr viele Verkehrszeichen!
Die Frauen schminken sich nicht so viel und tragen auch nicht so viel Schmuck (natürlich gilt das nicht für alle Frauen, aber es sind weniger, die das tun).
Meine schönste Erfahrung in Deutschland:
Ich habe sehr nette Leute kennen gelernt.
Ehe ich nach Deutschland kam, haben mir viele gesagt, dass es dort so viele Rassisten gibt. Aber die sind mir noch nicht begegnet!
Meine schlechteste Erfahrung in Deutschland:
Der Mann, mit dem ich das Zimmer im Heim geteilt habe, hat mich geschlagen.
Viele Flüchtlinge hier sind gestresst, das stresst mich dann auch.
Name: Bader
Alter: 18 Jahre
Herkunftsland: Syrien
Seit wann in Breisach: In Deutschland seit 2015. Seit dem Sommer nicht mehr in Breisach
Das ist für mich typisch deutsch: Freiheit
Meine schönste Erfahrung in Deutschland: Dass ich meine Zukunft gefunden habe: Ich kann in die Schule gehen, einen Abschluss machen und eine Ausbildung.
Meine schlechteste Erfahrung in Deutschland: Die Verlegung ins Zastler Tal, Oberried.
Name: Shaza
Alter: 36 Jahre
Herkunftsland: Syrien
Seit wann in Breisach: 2017
Das ist für mich typisch deutsch: Es gibt Gesetze, an die sich alle halten müssen.
Es gibt mehr Freiheit.
Meine schönste Erfahrung in Deutschland: Die Geburt unseres dritten Kindes.
Meine schlechteste Erfahrung in Deutschland: Auch die Geburt, denn sie war schwer.
Name: Jamal
Alter: 34 Jahre
Herkunftsland: Afghanistan
Seit wann in Breisach: 2015
Das ist für mich typisch deutsch: In Afghanistan gibt es viele Probleme. In Deutschland nicht. Hier ist es gut: Männer und Frauen sind gleich und die Kinder können in die Schule gehen.
Meine schönste Erfahrung in Deutschland: Es gibt nicht so viel Gewalt, man wird nicht geschlagen, das ist nicht erlaubt, man kann am Leben bleiben.
Meine schlechteste Erfahrung in Deutschland: Die lange Zeit – zwei Jahre – in der Behelfsunterkunft.
Name: Faride
Alter: 30 Jahre
Herkunftsland: Afghanistan
Seit wann in Breisach: 2015
Das ist für mich typisch deutsch: Schule!
Meine schönste Erfahrung in Deutschland: Ich durfte in einem Deutschkurs lernen.
Viele Leute haben uns geholfen.
Meine schlechteste Erfahrung in Deutschland:
Die lange Zeit – zwei Jahre – in der Behelfsunterkunft mit unseren vier Kindern.
Name: Atef
Alter: 38 Jahre
Herkunftsland: Syrien
Seit wann in Breisach: Seit 2015 in Deutschland, in Breisach erst seit dem Herbst
Das ist für mich typisch deutsch: Hier in Deutschland gibt es eine neue, andere Kultur.
Es gibt viele Rechtsradikale. Die Ideen kommen nicht vom Herzen. Die Deutschen denken sehr pragmatisch und hören nicht auf ihre innere Stimme. Es gibt viel Bürokratie in Deutschland.
Meine schönste Erfahrung in Deutschland: Als 2017 meine Frau mit den Kindern nachgekommen ist.
Meine schlechteste Erfahrung in Deutschland: Als ich nach Deutschland kam und fast ein Jahr lang in einem Zeltlager gewohnt habe. Dort waren auch die Rechtsradikalen. In Breisach habe ich noch keine gesehen.
Name: Dilvin
Alter: 27 Jahre
Herkunftsland: Irak
Seit wann in Breisach: 2016
Das ist für mich typisch deutsch: Freiheit, die Schule
Meine schönste Erfahrung in Deutschland: Es gibt Hoffnung. Die medizinische Versorgung hier, sie ist viel besser als im Irak.
Meine schlechteste Erfahrung in Deutschland: Die deutschen Familien halten nicht so zusammen wie in meiner Heimat, das vermisse ich.
Name: Roula
Alter: 29
Herkunftsland: Syrien
Das ist für mich typisch deutsch: Die Deutschen trinken gerne Bier und essen gerne, auch ausländisches Essen. In Syrien wollen die Leute nur syrisch essen.
Meine schönste Erfahrung in Deutschland:
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Eltern kümmern sich gut um ihre Kinder: Sie schlagen sie nicht, sie haben eine Idee, wie sie erziehen wollen. Die Eltern nehmen sich Zeit für ihre Kinder, sie unternehmen etwas mit ihnen und ermöglichen ihnen Hobbys. Es gibt hier insgesamt viele Angebote für Kinder, sich zu entwickeln.
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Der Kindergarten: Die Kinder dürfen beim Spielen lernen und müssen nicht schon ganz früh schreiben wie in Syrien. Dadurch haben sie dann später kein Interesse mehr am Lernen.
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Die Schule: Die Kinder hier gehen gerne hin und haben nicht, wie in Syrien, Angst davor.
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Die Kinder lesen hier, nicht nur für die Schule.
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Die Leute planen ihre Zeit und strukturieren den Tag.
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Die Menschen gehen gut mit der Umwelt um, sie schmeißen ihren Müll nicht einfach irgendwohin.
Meine schlechteste Erfahrung in Deutschland:
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Die Menschen sind ein bisschen wie Maschinen: Sie arbeiten, schlafen, essen – und vergessen, dass das Leben nicht nur aus Arbeit besteht.
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Die Kinder kümmern sich nicht um ihre Eltern, wenn sie alt sind, die alten Menschen sind einsam. Darum haben sie oft einen Hund.
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Die Frauen kümmern sich nicht so um ihr Aussehen, sie scheinen zu vergessen, dass sie eine Frau sind, wenn sie älter werden.
Name: Ahmad
Alter: 19 Jahre
Herkunftsland: Syrien
Seit wann in Breisach: 2015, wohnt in Ihringen und geht in Breisach zur Schule
Das ist für mich typisch deutsch: Frauen tragen kein Kopftuch.
Meine schönste Erfahrung in Deutschland: Ich konnte einen Sprachkurs machen und das Niveau B 2 erreichen.
Meine schlechteste Erfahrung in Deutschland: Vor zwei Jahren im großen Camp gab es niemanden, der uns geholfen hat.